Aalto Hochhaus Bremen

Projektinformationen

Gebäudetyp
Wohnungsbau
Art der Anwendung
Fassade
Stadt
Bremen
Land
Deutschland
Architekt
AMP Ingenieurgesellschaft mbH
Farbe
NU162 Weiß
Spezielle Anwendung
Besonderes Tafelformat
Fotograph
Dennis Neuschäfer-Rube

Über das Objekt

Renovierung des Aalto Hochhauses

Fächer mit Schuppen Das Wohn-Hochhaus in Bremen, im Zentrum der Großsiedlung „Neue Vahr“ aus den 1960er Jahren, ist eines der ungewöhnlichsten Hochhäuser der Nachkriegszeit in Deutschland. Geprägt von der Zeit des Funktionalismus und der hohen Wohnraumnachfrage aufgrund der Zerstörungen im zweiten Weltkrieg, reiht sich die „Neue Vahr“ in eine Reihe von Satellitenstädten in Deutschland ein. Alvar Aalto jedoch unterwarf sich diesem rigiden Idealismus nur bedingt. Seine Überzeugungen zu Individualität, Kommunikation und gemeinschaftlichen Aktivitäten sowie Rückzug in die Privatsphäre setzte er hier eindrucksvoll um.

Das Hochhaus, 2022 mit dem Bremer Denkmalpflegepreis ausgezeichnet, ist fächerförmig aufgebaut, sodass jede Wohnung auf einem Geschoss einen anderen Zuschnitt aufweist. Die Wohnungen sind alle nach Westen ausgerichtet, während auf der Ostseite der zentrale Erschließungskern, ein breiter Erschließungsflur und eine großzügige Begegnungszone angeordnet sind. Während die Westfassade mit breiten Fenstern und Balkoneinschnitten die prägnante wellenförmige Bewegung nachzeichnet und verputzt wurde, ist die gesamte Ostseite des Gebäudes mit Eternit Faserzementtafeln verkleidet. Diese Fassadenseite wurde nun aufwändig restauriert und so originalgetreu wie möglich nachgebildet.

Die neuen, weißen Tafeln aus Eternit wurden überlappend angebracht, um die schuppenartige Fassade wiederherzustellen. Die Denkmalbehörde verlangte eine unsichtbare Befestigungsart. Hierfür wurden zwölf Millimeter dicke Eternit Faserzementtafeln verwendet, an denen die sogenannten Hinterschnittanker befestigt wurden, die dann an der Unterkonstruktion montiert wurden. Das Ergebnis der Renovierung ist eine nahezu perfekte und einheitliche Fassadenstruktur, die Alvar Aalto kaum besser hätte entwerfen können.

Der Fächer als Grundrissprinzip bietet zahlreiche Vorteile für die Bewohner*innen: Er ermöglicht eine optimale Belichtung der tiefen Wohnungsgrundrisse durch eine Aufweitung nach Westen. Zudem ist jede Wohnung im Geschoss anders zugeschnitten und von keiner anderen Wohnung einsehbar, was maximale Privatsphäre bietet. Die Sanierung des Hochhauses wurde mit großer Sorgfalt und Feingefühl durchgeführt. Die Ostseite verlangte genauso viel Präzision und Sorgfalt wie die prominente Westseite: Originalgetreu wurden die Tafeln aus Eternit in die richtigen Formate zugeschnitten und am unteren Rand gefräst, sodass an der Überlappung der Tafeln aus Faserzement nur noch sechs Millimeter Tafelstärke zu sehen ist, was eine deutlich ruhigere Ansicht von unten erzielt.

Verwendete Materialien

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