Universitätsbibliothek Marburg
Projektinformationen
- Gebäudetyp
- Bildungsbau
- Anwendungstyp
- Fassade, Innenraum
- Stadt
- Marburg
- Land
- Deutschland
- Architekt
- Arbeitsgemeinschaft Sinning Architekten mit Heinle Wischer und Partner Freie Architekten
- Farbe
- N 359
- Spezielle Anwendung
- Farbliche Gestaltung
- Fotograph
- Brigida González
Über das Objekt
Neubau der Zentralen Universitätsbibliothek Marburg Die Architektur des Neubaus der Zentralen Universitätsbibliothek in Marburg wurde maßgeblich von ihrer bedeutenden Lage am Fuß der Marburger Oberstadt beeinflusst. Diese Position verbindet die historische Altstadt mit der Elisabethkirche und dem denkmalgeschützten Alten Botanischen Garten.
Integration in das Stadtbild Mit seiner langgestreckten, zweifach geknickten Form schließt der Neubau die historische Bebauung ab und markiert den Übergang zum innerstädtischen Grünraum. Ein zweigeschossiger Anbau erweitert den Gebäuderiegel nach Norden und bindet das bestehende Bibliotheksverwaltungsgebäude ein.
Stadträumliche Verbindungen Das städtebauliche Leitbild der Universitätsbibliothek auf dem Campus Firmanei basiert auf der Verknüpfung von Öffentlichkeit und Universität durch das Entwurfsprinzip des „Zwischenraums“. Das den Gebäuderiegel teilende Atrium bildet den zentralen Punkt der Wegebeziehung zwischen Elisabethkirche, Altem Botanischem Garten und Universitätsgelände und macht die stadträumlichen Qualitäten des historischen Umfelds erlebbar.
Räumliches Konzept Im Norden des Bibliotheksgebäudes entsteht zwischen dem Neubau und der denkmalgeschützten ehemaligen Hautklinik der Haupteingangsplatz. Der Besucher wird ins Atrium geleitet, das den Zugang zur Bibliothek darstellt und sich auf der Südseite zum botanischen Garten öffnet. Es entstehen fließende Raumsequenzen mit unterschiedlichen Charakteren: Kommunikation, Konzentration und Erholung.
Terrassen und Treppen Abgestufte, der Topografie folgende Platzanordnungen in Marburg öffnen den Blick auf die Dachlandschaft und umliegenden Wälder. In der Bibliothek bieten die versetzt gestaffelten Leseterrassen Ausblicke auf das Schloss und den Alten Botanischen Garten. Die große Haupttreppe, die den Strukturen der Marburger Altstadt nachempfunden ist, führt die Besucher zu den verschiedenen Ebenen und schafft spannende Raumbeziehungen.
Auskragungen und Atrium Traditionelle Fachwerkhäuser erweitern ihre Nutzfläche durch Auskragungen der Geschosse. Im Bibliotheksbau vergrößern Auskragungen zum Atrium die Bibliotheksfläche und verdichten den Zwischenraum, wodurch das Atrium zu einer geschützten, nach oben offenen städtischen Gasse wird. Das verglaste Atrium verbindet den viergeschossigen westlichen und den dreigeschossigen östlichen Teil des Gebäudes. Die Grundrissform weitet sich im Süden zu einer breiten Öffnung zum botanischen Garten und gibt im Norden den Blick zur Elisabethkirche frei.
Atmosphärische Gestaltung Die Farbgebung der Fassaden und des Innenraums orientiert sich an der städtebaulichen Konzeption des Gebäudes. Die Außenhaut greift die Weiß- und Sandtöne der städtischen Umgebung auf, während die Fassaden im Zwischenbereich und die Fußböden im Innenraum warme Rotbrauntöne in Anlehnung an den Sandstein der historischen Bauten verwenden.
Die Zentrale Universitätsbibliothek Marburg verbindet somit moderne Architektur mit historischen Bezügen und schafft ein neues, markantes Wahrzeichen im Stadtbild.