Der Wohnungsbau ist ein zentrales Element in der Architektur und Stadtplanung. Er stellt nicht nur sicher, dass ausreichend Wohnraum zur Verfügung steht, sondern prägt auch das Gesicht unserer Städte und Gemeinden. Im Laufe der Jahre hat sich der Wohnungsbau stetig weiterentwickelt, um den wachsenden Bedürfnissen der Bevölkerung und den Anforderungen an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Lebensqualität gerecht zu werden. Von den traditionellen Backsteinhäusern bis hin zu modernen Hochhäusern spiegelt der Wohnungsbau die kulturellen und technologischen Fortschritte unserer Gesellschaft wider.
In den letzten Jahrzehnten hat der Fokus im Wohnungsbau vermehrt auf der Schaffung von nachhaltigem und energieeffizientem Wohnraum gelegen. Dies umfasst nicht nur die Nutzung umweltfreundlicher Materialien und Bauweisen, sondern auch die Integration von Technologien, die den Energieverbrauch reduzieren und den Komfort der Bewohner erhöhen. Architekten spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie innovative Designs und Konzepte entwickeln, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional sind.
Das Recyclinghaus Hannover
Das Recyclinghaus Hannover
Die Frage, wie wir mit Ressourcen umgehen, treibt die gesamte Baubranche seit einigen Jahren verstärkt um und ist nicht zuletzt durch die gestiegenen Energiekosten brandaktuell geworden. Cityförster, ein interdisziplinäres Büro für Architektur und Stadtplanung hat sich dieser Aufgabe bereits 2019 angenommen und ein experimentelles Wohnhaus realisieren können, das den Versuch startete, ein fast vollständig recyclebares Haus aus gebrauchten und recycelten Baumaterialien besteht. Dabei blieben sie den Ansprüchen an eine hohe Gestaltqualität treu und entwarfen neuen Wohnraum für eine Familie auf drei Geschossen. Große Gemeinschaftsflächen und kleine private Zimmer und Flure, die auch als Aufenthaltszonen genutzt werden können prägen den Innenraum. Alte Eternit Fassadentafeln wurden aufgearbeitet und widerverwendet.
Eden Tower in Frankfurt
Eden Tower in Frankfurt
EDEN vereint das Beste aus zwei Welten: die markanten Formen moderner Hochhausarchitektur und die ursprüngliche Kraft privater Gärten. Die Vision war es, einen Wohnturm zu schaffen, der grüne Oasen bietet, um Rückzug, Frieden, Sicherheit und Entschleunigung inmitten einer kosmopolitischen und pulsierenden Metropole zu ermöglichen. Mit atemberaubenden Ausblicken erhebt sich EDEN als eines der höchsten Wohnhochhäuser mit begrünten Fassaden in Europa.
Apartmenthaus in New York
Apartmenthaus in New York
Das zulässige Bauvolumen für dieses 7-stöckige Wohngebäude in Brooklyn, NY, ergibt eine quadratische Form. Durch das Halbieren der Fassade an ihrem strukturellen Mittelpunkt entstehen zwei separate Volumen, die eine stärkere vertikale Ausstrahlung besitzen.
Schräg gestaltete Fensterstürze lassen mehr Sonnenlicht in die Wohnbereiche und erzeugen Schatten, die der Fassade Tiefe und visuelles Interesse verleihen.
„Palazzo Verde“ in Antwerpen
„Palazzo Verde“ in Antwerpen
In Antwerpen konnten die Architekt*innen ein Haus errichten, das mit über 2.000 Bäumen, Sträuchern und Pflanzen auf einem terrassierten Wohnhaus versuchen, ein behagliches Mikroklima für das Areal zu schaffen. Um einen zentralen Baukörper herum wurden verglaste Loggias als Boxen angebracht, die mal vor und mal zurückspringen. Gekrönt wird das Ensemble von einem terrassierten Dachgarten, der halböffentlich zugänglich ist und mit hohen Bäumen versehen wurde. Die weiß gehaltenen Betonrahmen der Loggien wurden an den Wänden mit weißen Faserzementtafeln versehen, die Terrassen auf dem Dach des Gebäudes vollständig mit den Tafeln aus Faserzement bekleidet. Sie heben die Terrassen vom Rest des Gebäudes optisch leicht ab und stärken dadurch die Entwurfsidee dieser Dachgärten.
Hinzu kommt, dass die hinterlüfteten Faserzementtafeln widerstandsfähig sind gegen Feuchte und Feuer, was sie als optimales Fassadenmaterial in Verbindung mit Bepflanzungen macht, die indirekt oder direkt in Kontakt mit der Fassade kommen.