UMGESTALTUNG DES KUNSTMUSEUMS IN HONGKONG

Projektinformationen

Gebäudetyp
Öffentliche Gebäude
Anwendungstyp
Fassade
Stadt
Kowloon
Land
Hongkong
Architect
Architectural Services Department, Hong Kong SAR Government, Hong Kong, China
Farbe
[tectiva] TE10
Fotograph
iMAGE28, Daniel Wong

Über das Objekt

Auf den ersten Blick könnte man meinen, Hongkong hätte still und leise ein vollkommen neues Museum für Kunst erhalten. Doch im Kern ist es immer noch das 23 Jahre alte Gebäude, das aber nicht mehr mit den städte-baulichen Veränderungen in seiner Umgebung mithalten konnte. Anstatt einfach ein neues Museum zu bauen, entschied sich die Regierung von Hongkong das Gebäude rundum zu erneuern und markant zu erweitern. So wurden die kubischen Formen des ursprünglichen Gebäudes stärker hervorgehoben und mit neuen, verglasten Ein- und Aufbauten mit seiner Umgebung verbunden. Das Gebäude erhielt ein neues, schwebendes Dach über dem Haupteingang und zwei zurückgesetzte Geschosse als Erweiterung. Zahlreiche Anbauten des alten introvertierten Gebäudes wurden zurückgebaut und mit gerahmten, über mehrere Geschosse reichenden Glasfassaden an der West- und Südseite versehen, die den Blick auf den Hafen und auf den öffentlichen Raum freigeben. Aus einem eher biederen 1990er Jahre Bau mit ockerfarbenem Ziegelwerk als Blendfassade konnte durch unterschiedliche gestalterische Eingriffe ein modernes Museum entstehen, dessen neue Fassade sofort auffällt. Modularität und Dreidimensionalität prägen die komplett neu entworfenen Elemente: graue Faserzementtafeln wurden auf die vorher festgelegten Maße zugeschnitten und vor Ort auf einer Aluminiumunterkonstruktion angebracht. Die fertigen Module wurden ihrerseits wiederum an der Stahlbeton-Tragkonstruktion befestigt und können bei Bedarf für Wartung oder Reparatur einzeln abgenommen werden. Im Zusammenspiel mit der aufgearbeiteten Betonfassade im Erdgeschoss und den in der Fassade eingerahmten und abgesetzten Glasfassaden entsteht ein Gebäude mit außergewöhnlicher Tiefenwirkung. In diesem Sinne ist dann wohl doch ein gänzlich neues Gebäude entstanden.

Die Wellen des Victoria Harbour und die traditionelle Ziegelarchitektur Chinas waren Vorbilder für die Gestaltung der neuen Fassade. Die Module aus Faserzementtafeln wurden versetzt zueinander angebracht und die unterschiedliche Stellung der Tafeln, mal senkrecht, mal schräg und mal parallel zur dahinterliegenden Betonkonstruktion, erzeugen ein faszinierendes, wellenähnliches Bild an der Fassade.

Die Module bestehen aus unterschiedlichen Aluminiumprofilen, die für die Unterkonstruktion der grauen Faserzementtafeln eigens hergestellt wurden. Jedes Modul hängt an drei Rechteck-Profilen, die ihrerseits wiederum mit einer herkömmlichen Tragkonstruktion an der bestehenden Stahlbetonkonstruktion befestigt wurden. An der Ober- und Unterseite der Module wurden Blendprofile angebracht, die eine Schattenfuge erzeugen und somit Teil der dreidimensionalen Fassade werden.

Erschienen in der A+D 54, Herbst 2020

Verwendete Materialien

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