Interspar in Tatabánya, Ungarn
Projektinformationen
- Gebäudetyp
- Gewerbebau
- Anwendungstyp
- Fassade
- Stadt
- Tatabanya
- Land
- Ungarn
- Architekt
- LAB5
- Farbe
- LT 20
Über das Objekt
Das Gebäude des Tatabánya INTERSPAR steht an der Grenze zweier Welten – zwischen der städtischen Zone mit großmaßstäblichen Gebäuden und der bewaldeten Berglandschaft mit ihren großen Felshöhlen. Der Bauherr beauftragte eine Neugestaltung der Hauptfassade und der dahinterliegenden Räume, um das Erscheinungsbild zu modernisieren. Die Architekten von LAB5 gewannen den Wettbewerb mit einem Entwurf, der sowohl die bestehende SPAR-Markenidentität berücksichtigt als auch die beiden unterschiedlichen Welten miteinander verbindet.
Das Hauptmotiv der Fassade ist von der Szelim-Höhle inspiriert, die mit ihrer „Mund“-artigen Öffnung an der Seite eines Hügels von weiten Teilen der Stadt aus sichtbar ist. Diese natürliche Formation wurde in die Gestaltung übertragen und symbolisiert den Übergang zwischen Natur und Stadt.
Die Stadt Tatabánya ist bekannt für ihre Kohlebergwerke aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sowie ihre aufstrebende Industrie in jüngerer Vergangenheit. Während das Stadtzentrum von kleinteiliger Wohnbebauung geprägt ist, dominieren großmaßstäbliche Gebäude aus den 1950er Jahren und der späteren Plattenbauperiode das urbane Bild.
Der Standort des Gebäudes befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs, am Rande der Vororte, direkt an einer stark befahrenen Straße, die zur Hauptautobahn führt. Die neue Fassadengestaltung ist eine großflächige, markante Geste, die schon aus großer Entfernung Aufmerksamkeit erregt und beim Näherkommen durch ihre detaillierte Ausführung eine neue Wirkung entfaltet.
Die Sanierung des Tatabánya INTERSPAR erfolgte in Rekordzeit. Die neue Fassadenelemente erfüllen gleich zwei Funktionen auf zwei Ebenen: Aus der Ferne betrachtet wirkt die Fassade dynamisch und zeitgemäß – passend zum Erscheinungsbild neuer SPAR-Filialen. Aus der Nähe hingegen wird sie greifbar, lebendig und einladend. Die Fassade dient zugleich als Schutz vor Regen und Sonne sowie als Rahmen, der das Innere des Gebäudes sichtbar macht. Besonders am Abend zeigt sich die volle Wirkung: Das rote Lichtband des Markenmotivs erscheint wie ein großes, einladendes Tor zum Laden.
Für die Fassadenverkleidung wählten die Architekten EQUITONE Linea, das mit seinen feinen Rillen eine lebendige Oberfläche schafft, die sich je nach Sonnenstand verändert. Gleichzeitig verleiht das Material der Fassade eine rustikale Note, die einen spannenden Kontrast zum ursprünglichen, modernen Baukörper bildet und an die Steinbearbeitung der früheren Bergarbeiter erinnert.
Im Inneren wurde der „Pfad“ durch das Gebäude durch Lamellen akzentuiert, die in unterschiedlichen Höhen aufgehängt sind. Sie beginnen niedrig am Eingang und wachsen zu beiden Seiten in die Höhe, um die Besucher durch den Raum zu führen. Die Lamellen nehmen das Gestaltungsmotiv der Fassade auf und setzen die Höhlen-Metapher fort. Wie die Öffnungen in den Decken der Höhlen spielen auch diese Lamellen tagsüber mit Licht und Schatten.
Das ursprüngliche Gebäude wurde um die Jahrtausendwende errichtet und war durch einen Flur mit kleinen Geschäften überfüllt. Der neue Grundriss wurde geöffnet und freigeräumt, um einen großzügigen, einladenden Raum für die ankommenden Kunden zu schaffen.