Wohnhaus Gradmann Stiftung Ostfildern

Projektinformationen

Gebäudetyp
Wohnungsbau
Anwendungstyp
Fassade
Stadt
Ostfildern
Land
Deutschland
Architekt
Kauffmann Theilig & Partner
Farbe
NU 154
Spezielle Anwendung
Besonderes Tafelformat, Dreidimensionalität
Fotograph
Sven Rahm

Über das Objekt

Wohnen für Pflegekräfte: Geschuppte Skulptur im Ortskern Eine Partnerschaft aus einer Stiftung, den Architekt*innen und der Stadt Ostfildern hat auf einem innerstädtischen Grundstück, das prominent an der Hauptverkehrsachse des Ortes liegt, ein außergewöhnliches Ensemble geschaffen. Mit viel Weitsicht entstanden hier ausschließlich bezahlbare Wohnungen für örtliche Pflegekräfte – ein kleiner Lichtblick in Zeiten des Fachkräftemangels, insbesondere im Gesundheitswesen. Zusätzlich wurde im zurückgesetzten Erdgeschoss ein Treffpunkt durch die Einrichtung einer Bäckerei mit Café sowie eines kleinen, halböffentlichen Nachbarschaftshofs geschaffen.

Das Hauptgebäude mit seinen sechs Geschossen ist ungewöhnlich hoch und macht als Eckgebäude mit abgeschrägten Fassadenflächen und Einschnitten in das Volumen ein mutiges architektonisches Statement. Es spricht eine eigene Sprache in einer von zwei- bis dreigeschossigen Satteldachgebäuden dominierten Stadt. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit der angrenzenden Bebauung, den Nachbargebäuden und dem öffentlichen Raum fügt sich der neue Baukörper jedoch erstaunlich gut in das Stadtgefüge ein.

Dies gelingt den Architekt*innen nicht nur durch die differenzierte Gestaltung dieses skulpturalen Baukörpers, sondern auch durch eine hochwertige Fassadengestaltung aus Faserzementplatten, die in dieser Form nur selten verwendet werden. Die schmalen, langen Platten aus Faserzement wurden mit einer Stülpdeckung an einer Holzunterkonstruktion angebracht, was zu einer auffällig geschuppten Fassadenstruktur führt. Diese Struktur zeichnet sich durch eine hohe Präzision in der Fertigung und handwerkliche Genauigkeit aus, die das gesamte Projekt vom Entwurf bis zur Realisierung begleitet haben.

Die hellen Faserzementtafeln wurden mit einer selten angewendeten Stülpdeckung an die Fassade montiert: Die Tafeln überlappen sich um gut 60 Millimeter. Im Gegensatz zu kleinformatigen Faserzementplatten sind diese deutlich dicker, was zu einer stärkeren Schuppung und einer kräftigen horizontalen Prägung der Fassaden führt. Nur durch eine hohe Präzision in Zuschnitt und Handwerk entsteht, wie hier, ein sauberes und präzises Fassadenbild.

Verwendete Materialien

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